Weiterbildung „Gartentherapie“

 zur Gesundheitsförderung und Prävention (GFP) nach § 5 SGB XI im Bereich der stationären Pflege.

3 tägige In-house Schulung für Mitarbeiter aus der Altenhilfe

Beschreibung:

Pflanzen (im Garten) regen alle Sinne des Menschen an. Ein Garten mit all seinen Pflanzen bietet unterschiedliche gärtnerische oder floristische Tätigkeiten an, seien diese aktiv oder passiv. Aktiv sind alle Tätigkeiten, die wirklich ausgeübt werden müssen, passiv hingegen meint positives Erleben durch Beobachtung - zum Beispiel das in den Garten sehen oder einfach die Pflanzen zu betrachten. Die vielen Sinnesreize und unterschiedlichen Bewegungsmuster ergeben Handlungsfelder, um Aktivitäten und Bewegungsprogramme in Gruppen anzubieten und die körperliche Aktivität Pflegebedürftiger im Alltag zu erhöhen. Pflegebedürftige werden motiviert, regelmäßig und dauerhaft an Angeboten teilzunehmen, die ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und ihrem Bedarf entsprechen.

 

In gartentherapeutischen Programmen werden gezielt Prozesse in Gang gesetzt, die Effekte bei den Teilnehmenden bewirken sollen. Damit gartentherapeutischen Tätigkeiten nachhaltig als Prozess wirken können, müssen sie verortet werden. Der Ort für Gartentherapie ist in der Regel der Therapiegarten. Um die räumlichen Voraussetzungen für die Aktivitäten gewährleisten zu können, braucht es Therapiegärten (oder Elemente daraus) die den physischen und psychischen Fähigkeiten der angesprochenen Gruppe angepasst sind.

 

Ziele:

Das Ziel der Weiterbildung ist das Kennenlernen und die praktische Anwendung der Garten- und pflanzengestützte Gesundheitsförderung und Gartentherapie, im Hinblick auf die selbständige Durchführung unter Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer Angehörigen.

 

Ziel ist es, die Teilnehmenden in einem fachgerechten und zielführenden Umgang mit Werkzeugen und Geräten zu schulen und in einer fachlichen und Ressourcen schonenden Anwendung von Pflanzen, Erden und Substraten zu unterweisen. Denn die richtige Verwendung der Materialien, Pflanzen und Werkzeuge trägt zur erfolgreichen Umsetzung der Intervention bei.

 

Ziel ist es den bereits bestehenden Garten auf seine gesundheitsfördernde Anwendbarkeit zu überprüfen (z.B. giftige Pflanzen), ggf. anzupassen und mit der geplanten Maßnahme (Praxisprojekt) in eine gemeinsame Struktur zu überführen, so dass sie für zukünftige Intervention und Prävention den Rahmen bilden.

 

Methode:

Die Weiterbildung findet an drei aufeinander folgenden Tagen statt und gliedert sich in drei Module:

 

Das erste Modul beinhaltet die Vermittlung von Grundwissen und findet als theoretischer Unterricht statt. Anwendung finden z.B.: Gruppenarbeit, Rollenspiel, Diskussion und Wissensvermittlung

 

Das zweite Modul ist als integratives Projekt angelegt. Gemeinsam mit den Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen wird das Praxisprojekt in Anlehnung an die betätigende und mediale Methode der Gartentherapie nach IGGT (www.iggt.eu) durchgeführt. Es wird der Boden bearbeitet, Hochbeete gebaut, Stauden und Kräuter gepflanzt, Gemüse gesetzt, Kastanienzäune gesetzt etc. Im Rahmen der gemeinsamen Arbeiten wird das notwendige Basiswissen rund um den Garten vermittelt und gesundheitsfördernde Prozesse eingeübt.

Eine aktive Beteiligung ist immer entsprechend der körperlichen Voraussetzungen gemeint. Das Spektrum reicht vom Zuschauen über Geschichten erzählen bis hin zum selbstständigen Graben und Hacken. Die Gartenarbeit ist nicht im herkömmlichen Sinn als „Arbeit“ zu verstehen. Eine Voraussetzung ist, dass niemand mit zusätzlicher Arbeit überlastet wird, weder die Bewohner noch die Mitarbeiter oder die Angehörigen.

 

Das dritte Modul ist die Nachbetreuung und fachliche Begleitung des jeweiligen Standortes für das laufende Gartenjahr.

 

Unterrichtseinheiten:

  • Grundlagen und Ziele von Gesundheitsförderung als Präventionsangebot. sowie Gartentherapie als Interventionsmaßnahme. Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten
  • Planungsgrundsätze eines präventiv sowie therapeutisch wirksamen Garten
  • Planung, Durchführung und Auswertung gesundheitsfördernder Angebot, sowie einer gartentherapeutischen Einheit
  • Pflanzenverwendung im Jahresverlauf
  • Gesundheitsförderung und Gartentherapie für bettlägerige Menschen
  • Konzeptionierung alternativer Angebote bei schlechten Wetter
  • Geräte und Hilfsmittel für Senioren
  • Organisation und Durchführung eines Praxisprojektes

Die Praxisprojekte bieten die Möglichkeit ein breites Spektrum gärtnerischen Handelns kennenzulernen und gleichzeitig einen Ort zu schaffen, der das Angebot der Gesundheitsförderung und Gartentherapie ganzjährig im Alltag der Einrichtung verankert. Die geplanten Maßnahmen garantieren aufgrund ihrer Materialauswahl eine lange Haltbarkeit.

 

Ablauf, TeilnehmerInnenzahl:

Die 3 tägige Weiterbildung findet als Inhouse-Schulung statt. Für den theoretischen Teil stehen die notwendigen Räumlichkeiten und technisches Gerät (Laptop und Beamer) vor Ort zur Verfügung.

 

Für die Durchführung des Praxisprojektes verfügt die ausrichtende Einrichtung über eine Fläche im Außenbereich z.B. Rasenfläche auf der ein Modellgarten angelegt werden kann, sowie über einen Wasseranschluss oder die Möglichkeit Wasser zu entnehmen (Wasserhahn).

 

Das benötigte Werkzeug sowie sämtliche Baumaterialien und Pflanzen werden in Auswahl und Menge geplant und geliefert.

 

Die Weiterbildung richtet sich an Mitarbeiter aus der Altenhilfe und findet statt ab einer TeilnehmerInnenzahl von 2 Personen bis maximal 14 TeilnehmerInnen

 


Der dritte Frühling

Gärten für Menschen mit Demenz

 

Ulrike Kreuer


Dipl.Ing.
 Gartenbau(FH)



Gartentherapeutin 
nach IGGT

Engelgauer Weg 22


53947 Nettersheim

Telefon: +49 - 2486 802 88 61


Mobil: +49 - 163 - 290 91 23
E-Mail: kreuer@drittefruehling.de

Auszeichnung im Rahmen des Innovationspreises 2005 >>

Mitglied im FLL Arbeitskreis "Gartentherapie in der Geriatrie"