Gartentherapie

Was ist Gartentherapie?

Dass Natur gut tut, ist längst bekannt sonst gäbe es sicherlich nicht all die wunderbaren Gärten, Parks und grüne Oasen. Die Engländer sprechen sogar von Vitamin G (green vitamin).

Es gibt eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Studien, die belegen wie heilsam die Natur ist. Wir müssen nicht mitten in einem Wald wohnen, oft reicht schon der Ausblick auf Wiesen und Bäume anstatt auf Häuser oder Straßen. Ich muss mich selber immer wieder daran erinnern, wie positiv die Wirkung von Natur ist und wie einfach es ist diese Unterstützung in den Alltag zu integrieren. Dass sich zum Beispiel ein Waldspaziergang positiv auf unseren Herzrhythmus und Blutdruck auswirkt oder dass das Immunsystem von einem Aufenthalt im Wald profitiert, ist sicherlich bekannt und im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen. Auch das die Arbeiten im Garten gesundheitsfördernd sind, die Ruhe in der Natur entspannend oder das die frische Luft unsere Lungen durchströmt ist nicht fremd. Kürzlich entdeckte ich sogar einen Bericht über die gesundheitsfördernde Wirkung von Gartenarbeit in einer bekannten Frauenzeitschrift.

 

Aber was ist nun Gartentherapie? Ist der Blick aus dem Fenster ins Grüne bereits Therapie oder das Ausputzen einer Rose? Wer führt Gartentherapie durch? Und kann sie nur draußen in einem Garten stattfinden?

 

Die Internationalen Gesellschaft Gartentherapie liefert eine Definition:

„Gartentherapie ist eine fachliche Maßnahme, bei welcher pflanzen-und gartenorientierte Aktivitäten und Erlebnisse genutzt werden, um zielgerichtet Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt zu initiieren und zu unterstützen, mit dem Ziel die Förderung von Lebensqualität und der Erhalt und Wiederherstellung von funktionaler Gesundheit.“

Das Ausputzen einer Rose kann demnach eine gartentherapeutische Handlung sein. Denn es werden gezielt Prozesse in Gang gesetzt. Ob diese Prozesse zum erwünschten und definierten Ziel führen, muss überprüfbar sein. Die Therapieziele wie beispielsweise die Förderung von Bewegungsabläufen, die dem Ausputzen der Rose zugrunde liegen, werden von Gartentherapeuten in enger Zusammenarbeit mit medizinischem Pflegepersonal, Therapeuten oder Sozialarbeitern formuliert.

Neben den Zielen wie Mobilitätsförderung oder Erhalt von Beweglichkeit kann Gartentherapie besonders für Menschen mit Demenz Erinnerung ansprechen, Fähigkeiten aufleben lassen, die Lern- und Merkfähigkeit erhöhen oder Antrieb und Motivation steigern. Wichtig ist, dass das Durchführen von bestimmten gärtnerischen Aktivitäten als gartentherapeutischer Prozess verstanden wird, bei dem nicht das erfolgreiche Wachstum der Pflanzen im Mittelpunkt steht, sondern ein therapeutisches, soziales oder pädagogisches Ziel.

Die Ernte von beispielsweise selbst ausgesätem Gemüse oder eine üppig blühende Rose sind als Nebeneffekte des Therapieprozesses zu verstehen. So beschreiben es Haller & Kramer, 2006.

 

Aber auch die Nebeneffekte müssen vom Gartentherapeuten beachtet werden, zum Beispiel hat eine erfolgreiche Ernte immer Einfluss auf das Erfolgserlebnis der Teilnehmer. Hier ist nicht nur gärtnerisches know how gefragt, sondern auch pädagogisches Feingefühl. Denn der Frust kann groß sein, wenn der selbst gepflanzte Kohlrabi von einer anderen Person platt getrampelt wird.

 

Die unbedingte Voraussetzung für das Durchführen von Gartentherapie ist, dass diese von qualifizierten Fachkräften geleitet wird. Denn ein Garten alleine macht noch keine Therapie! Es braucht weitergebildete Personen, die diese professionelle Intervention „Gartentherapie“ zielgerichtet durchführen können.

Die Internationale Gesellschaft Gartentherapie (IGGT) koordiniert im deutschen Sprachraum Weiterbildungen zum Gartentherapeuten und zertifiziert weitergebildete Personen nach den Richtlinien der IGGT.


Pressebericht, Artikel vom 23. September 2017, „Die Rheinpfalz“:


Der dritte Frühling

Gärten für Menschen mit Demenz

 

Ulrike Kreuer


Dipl.Ing.
 Gartenbau(FH)



Gartentherapeutin 
nach IGGT

Engelgauer Weg 22


53947 Nettersheim

Telefon: +49 - 2486 802 88 61


Mobil: +49 - 163 - 290 91 23
E-Mail: kreuer@drittefruehling.de

Auszeichnung im Rahmen des Innovationspreises 2005 >>

Mitglied im FLL Arbeitskreis "Gartentherapie in der Geriatrie"